Carbonstahlmesser
Sind sehr scharf - bleiben sehr scharf
Wenn Japaner für ein Sushi hauchdünne Scheiben vom Fisch und Gemüse schneiden, dann verwenden sie Messer aus Kohlenstoffstahl, die nicht rostfrei sind. Und das hat einen ganz einfachen Grund: Messer aus Kohlenstoffstahl sind wesentlich schärfer als Messer aus Edelstahl und vor allem: sie bleiben auch scharf.
Messer mit Klingen aus nicht-rostfreie Kohlenstoffstahl gibt es schon seit jeher, lang bevor der rostfreie Stahl erfunden wurde. In Folge des Siegeszuges der Spülmaschine hat der rostfreie Edelstahl den Kohlenstoff oder Normalstahl fast völlig verdrängt, obwohl er zum Schneiden eigentlich weniger geeignet ist als der Normalstahl, da er nicht so hoch härtbar ist. Die Besonderheit der Normalstahlmesser zeigt sich darin, daß sie eine sehr lange, scharfbeibende Lebensdauer haben. Durch ihre Korrosionsanfälligkeit, sie verfärben sich durch den Kontakt mit Feuchtigkeit, wie Obst- und Gemüsesäften, bläulich bis schwarz, und in ständigem Gebrauch nutzen sich beide Klingenseiten gleichmäßig ab. Dadurch bleibt der spitze Schneidwinkel immer erhalten. Das Messer wird kleiner und schmaler, aber es wird nicht stumpf.
Legt man eine solche Klinge unter das Mikroskop, kann man sehen, daß dieses Material eine erheblich grobkörnigere Oberfläche hat als das rostfreie. Diese grobere Oberfläche packt natürlich besser am Schneidgut an als eine glatte, also ein weiterer Grund, warum diese Messer besser schneiden.
Im Gegensatz zur allgemeinen Pflegeleichtigkeit unserer heutigen Zeit, verlangen diese Messer etwas Mühe. Nach dem Gebrauch sollte man sie abwischen und abtrocknen, um die Verfärbung zu verhindern. Das Verfärben der Klinge ist völlig unschädlich. Es ist eben eine Vorstufe des Rostens. Geeignete Pflegemittel sind Wiener Kalk, Scheuermilch, Asche oder ein grober Scheuerschwamm.